
1P vs. 3P auf Amazon. Welcher Weg ist der beste für deine Marke?
Nike war zuerst 1P auf Amazon, wechselte dann zu 3P, stieg später komplett aus und kehrte schließlich als 1P zurück. Warum das Ganze? Weil Amazon zu groß ist, um ignoriert zu werden. Egal ob sie neu im Amazon Business sind oder bereits eine Langzeit Beziehung haben: 1P, 3P oder Hybrid, das Modell macht den Unterschied. In diesem Beitrag zeige ich ihnen, wie sich das Beziehungs-Modell mit Amazon auf ihre Strategie auswirkt. Welche Vor-und Nachteile die einzelnen Modelle aufweisen und wie ihre Konkurrenten einen subtilen Einfluss darauf haben, für welches Modell sie sich entscheiden, oder bereits entschieden haben.
Die Nike-Story: 1P, 3P, Trennungen & Comebacks
Lassen sie uns über den Swoosh sprechen.
Nike startete mit Amazon als 1P-Vendor. Doch 2019 beendeten sie die Zusammenarbeit. Der Grund: mehr Kontrolle, bessere Kundendaten, saubere Markenpräsentation. Stattdessen setzte Nike auf ausgewählte 3P-Verkäufer. Nur autorisierte Seller durften verkaufen, das machte Nike zu einer so genannten „gated brand“ auf Amazon.
2025 kehrte Nike zurück ins 1P-Modell. Warum?
Wahrscheinlich eine Mischung aus Reichweite, Marketingzugang und Skalierung. Amazon bleibt eine der größten Produktsuchmaschinen. Wer nicht präsent ist, verpasst Chancen.
Fun-Fact: Adidas, Puma und Under Armour blieben durchgehend 1P.
Und Studien zeigen zudem, dass Marken sich oft am Amazon-Modell ihrer direkten Wettbewerber orientieren.
Wenn der Marktführer 1P ist, werden sie höchstwahrscheinlich folgen. Genau wie in der Schulkantine. Nur mit größeren Margen.
Was ist der Unterschied zwischen 1P & 3P auf Amazon?
Sie verkaufen an Amazon.
Stellen sie sich Amazon wie einen Großhandelskunden vor. Sie liefern ihre Produkte an Amazon, und Amazon verkauft sie an die Endkunden weiter. Alles läuft über das sogenannte Vendor Central, ihre zentrale Plattform für Datenmanagement, auf der sie sehen, wie sich ihre Marke auf Amazon entwickelt.
Sie verkaufen auf Amazon.
Sie listen ihre Artikel selbst auf dem Amazon-Marktplatz, kontrollieren Preise, Kundenservice und das gesamte Einkaufserlebnis. Das läuft über Seller CentralSC, Amazons Verwaltungsplattform für Drittanbieter.
Hybrid Model
Wie viel Kontrolle habe ich über mein Sortiment?
Wenn es um die Kontrolle ihres Geschäfts auf Amazon geht, unterscheiden sich 1P und 3P erheblich.
Beim 1P-Modell übergeben sie ihre Produkte an Amazon. Damit scheint es, als würde Amazon die Kontrolle komplett übernehmen. Als 3P-Seller behalten sie scheinbar die volle Kontrolle. Doch ganz so einfach ist es nicht.
- 1P: Sie geben viel Kontrolle über ihre Produktlistings ab und wie ihre Artikel auf Amazon dargestellt werden. Trotzdem ist 1P kein Selbstläufer. Sie müssen ihre Daten im Griff haben, aktiv betreuen und anpassen.
- 3P: Hier haben sie andere Herausforderungen. Zum Beispiel haben sie die Wahl, ob sie selbst ihre Artikel an den Kunden versenden oder Amazon FBA (Fulfilled by Amazon) nutzen. Amazon Prime verspricht Lieferung innerhalb eines Tages. In Deutschland ist das ggf. zu moderaten Versandkosten möglich. In anderen Ländern wie den USA kann das schnell teuer und logistisch schon fast unmöglich werden.
FBA bietet enorme logistische Vorteile durch Amazons Lager weltweit. aber das hat natürlich seinen Preis.
Was sind die Vor- und Nachteile von 1P vs. 3P?
Warum Marken 1P mögen
- Geringe Einstiegshürden (Amazon übernimmt viel)
- Große Bestellungen ermöglicht guten Cashflow
- Bessere Platzierungsmöglichkeiten im Amazon-Marketing (z. B. Blitzangebote)
Warum Marken bei 1P zögern
- Du verlierst die Preishoheit → Hallo MAP-Verstöße
- Rückbuchungen und komplexe Konditionen können teuer werden
- Begrenzter bis gar kein Zugang zu Kundendaten
Warum 3P attraktiv ist
- Volle Kontrolle über Marke, Preisgestaltung und Kommunikation
- Höhere Margen möglich
- Direkter Kundenkontakt und volle Datenhoheit (D2C-Verbindung)
Warum 3P auch herausfordernd ist
- 3P ist arbeitsintensiv: Logistik, Kundenservice, Werbung, alles auf ihrem Tisch
- Sie konkurrieren direkt mit Amazon Retail
- Gebühren und FBA-Kosten können sich schnell summieren → echtes Risiko
Unterschied zwischen Vendor Central und Seller Central
Vendor Central (1P)
Vendor Central
Was sie damit tun können
Für Hersteller & DistributorenFokus auf EDI, Bestellungen, Chargebacks
Amazon übernimmt Logistik, Preisgestaltung, Support
Zugriff auf Amazon Retail Marketing (z. B. A+ Inhalte)
Seller Central (3P)
Gibt es Trends zu beobachten?
Trends kommen und gehen. Was heute angesagt ist, kann morgen überholt sein.
In unserer Kundendatenbank nutzen über 20 % der Marken ein hybrides Modell.
Warum?
- Erfolgreiche Produkte (Cash Cows & potenzielle Bestseller) bleiben in 1P, da sie hier mehr Reichweite erzielen können und besserer Net PPM & CM erzielen
- Neue Produkte werden über 3P eingeführt, das ermöglicht Testing & Learning, ob ein Produkt wirklich profitabel sein könnte auf Amazon
- Risikostreuung bei Lieferengpässen, Preiskämpfen etc.
- D2C-Wachstum kann direkt mit abgegriffen werden: 3P erlaubt mehr Kontrolle, Daten & direktes Kundenfeedback
Wie kann AMVisor sie dabei unterstützen?
Wir sagen ihnen nicht nur, was Sache ist, sondern wir helfen ihnen, es zeitgleich umzusetzen.
Unsere Datensoftware bündelt ihr gesamtes Amazon-Geschäft in einer zentralen Lösung.
Mit direkter Anbindung an ihr Vendor Central und/oder Seller Central importieren wir ihre Amazon-Daten und kombinieren sie mit unserer 20-jährigen Amazon-Expertise.
Sie erhalten dadurch tägliche Infos über:
- Performance deiner Produkte
- Änderungen an Inhalten (1P)
- Lagerbestand
- Alerts bei Problemen
Unser Fokus liegt auf dem 1P-Geschäft mit Integration von 3P-Accounts. AMVisor ist in der Lage, ihnen die Daten zu liefern, mit denen Sie Amazon partnerschaftlich auf Augenhöhe begegnen können.
Lassen sie uns miteinander sprechen, denn Amazon zu verstehen und für sich zu nutzen, sollte sich nicht wie eine Black Box anfühlen.
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